Alles, was Sie über die Änderungen in der Musterholzbau-Richtlinie wissen müssen

November 17, 2025

Das DIBt veröffentlichte die neue Musterholzbau-Richtlinie im Mai und gestaltete damit den mehrgeschossigen Holzbau neu. Das Ziel? Das Bauen mit Holz zu erleichtern, insbesondere im mehrgeschossigen Bereich, während gleichzeitig der Brandschutz sichergestellt wird. Zu beachten ist jedoch, dass als Musterregelung die Anwendung von der jeweiligen Landesbauordnung abhängig ist. Meist ist sie allerdings über das Brandschutzkonzept mit Verweis auf den „Stand der Technik" nutzbar.

Die wichtigsten Neuerungen:

Die Holztafelbauweise ist nun auch in Gebäudeklasse (GK) 5 zulässig

Es gibt reduzierte Anforderungen an die brandschutztechnische Bekleidung der Außenseite von Außenwänden

Die Möglichkeiten für den mehrgeschossigen Holzbau bei gleichzeitig hohen Brandschutz-Anforderungen wurden in bestimmten Fällen erweitert – bspw. wurden die Anforderungen bei Nutzungseinheiten bis 200 m² auf die Brandschutzbekleidung reduziert

Zu dieser Reform gehört jedoch auch eine ganz entscheidende Änderung, die Sie wissen sollten: Der t_ch-Wert ersetzt die Kapselklasse K₂60 ab sofort vollständig. Dieser Wert muss zusätzlich zum Feuerwiderstandsnachweis belegt werden und gibt die Dauer an, in der die Bekleidung eines Holzbauteils das darunterliegende Holz vor Feuer schützt. Bestehende K-Werte lassen sich direkt übernehmen: K₂60 entspricht einem t_ch-Wert von 60. Der Wert kann materialabhängig nach DIN EN 1995-1-2 berechnet oder durch Prüfungen ermittelt werden.

Sie haben nun also mehr Planungsfreiheit für Holzbauten in höheren Gebäudeklassen. Sto Industrie bietet dafür die passenden WDVS-Lösungen – von der brandschutztechnischen Bekleidung bis zur kompletten Fassadenlösung. So lässt sich z. B. die Brandschutzbekleidung auf der Außenseite der Außenwände wirtschaftlicher ausführen: Statt einer 18-mm-Gipsplatte kann hier auch das WDVS seinen Beitrag zur Brandschutzbekleidung sowie zum Feuerwiderstand leisten.

In der Folge können Sie z. B.:

im Holzständerbau von einer 18-mm-Gipsplatte auf eine 12,5-mm-Gipsfaserplatte in Kombination mit einem WDVS mit 60-mm-Speedlamelle umsteigen
im Holzmassivbau auf eine 18-mm-Gipsplatte verzichten durch Verwendung eines WDVS mit 160-mm-Steinwolleplatte

Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit – wenden Sie sich bei aktuellen Projekten und Anforderungen an unseren Außendienst.